Their Mortal Remains – Pink Floyd im Dortmunder U

Es kommt wahrlich nicht oft vor, dass eine Ausstellung mit insgesamt nur drei Stationen in Europa es ausgerechnet nach Dortmund schafft. Doch genau das ist bei der Ausstellung Pink Floyd – Their Mortal Remains geschehen, die noch bis zum 10. Februar in der sechsten Etage des Dortmunder U zu sehen ist.

Pink Floyd und ihre Ausnahmestellung in Pop und Rock

So wirklich intensiv habe ich mich nie mit den klassischen Rock- und Pop-Bands der 70er und 80er Jahre beschäftigt. Doch diese Ausstellung gab einen spannenden und vielfältigen Einblick in Leben und Werk von Pink Floyd. Hier ist mir dann auch klar geworden, warum Pink Floyd als so zentral und wichtig gelten – und zwar auf sehr unterschiedlichen Ebenen:

Am Anfang war da der technisch-experimentelle Aspekt, bei dem Pink Floyd die immer neuen Möglichkeiten von Effekten und Synthesizern in ihre Stücke einarbeiteten und damit ihre hypnotischen Klangteppiche erzeugten, die auch mal länger als zehn Minuten dauerten. Dann kamen die inhaltlich vom ersten bis zum letzten Ton thematisch durchkonzipierten Alben wie Dark Side of the Moon, die gleichzeitig als großer Gesellschaftskommentar angelegt waren. Und schließlich die Show- und Konzert-Technik, die den Grundstein und bis heute die Messlatte für Konzerte in großen Stadien gelegt hat.

Bunte Ausstellung mit vielen interessanten Kurzvideos

© Pink Floyd Music Ltd Courtesy of Pink Floyd ‘Their Mortal Remains’

Das Dortmunder U ist im Grunde ein sehr lockerer Ausstellungsort, in dem man sich mehr oder weniger frei bewegen kann. Insofern fand ich es schon etwas ungewöhnlich, hinter dem Eingang sogleich gebeten zu werden, meine Tasche einzuschließen und schließlich durch eine Ticketkontrolle direkt in den Aufzug geführt zu werden. In der U6 angekommen, gibt es dann einen Kopfhörer auf die Ohren, der mit einem sehr spannenden Beacon-System ausgerüstet ist.

So konnten wir einfach durch die Ausstellung laufen und es wurde immer die entsprechend passende Begleitung eingespielt. Das ist auf der einen Seite natürlich die Musik von Pink Floyd durch alle ihre Phasen von den experimentellen 70ern zu den bombastischeren 90ern. Dann ist da aber auch der Ton für die zahlreichen Videos, über die die meisten Informationen vermittelt werden: Interviews mit Mitgliedern der Band, Mitarbeitern und Wegbegleitern. Gut gemacht und glücklicherweise nie zu langatmig.

Auch das Beacon-System funktioniert erstaunlich gut. Nur an einzelnen Stellen hängen zwei Bildschirme zu nah beieinander und ich habe einen Moment gebraucht, um das richtige Bild zu meinem Ton zu finden. Der Klang der Kopfhörer ist dabei gerade bei der Musik ganz hervorragend und passenderweise gibt es sie im großen Container-Merch-Store im Container vor dem U dann auch zu kaufen. Das habe ich aber nicht getan, da ich aktuell keinen Kabel-Kopfhörer brauche.

Insgesamt ist Pink Floyd – Their Mortal Remains eine bunte, unterhaltsame und lehrreiche Ausstellung für alle, die sich auch nur ansatzweise für die Geschichte von Pop und Rock interessieren. Sie macht auch ohne größeres Vorwissen Spaß und ist für Fans ohnehin absolutes Pflichtprogramm.

Eine Antwort zu „Their Mortal Remains – Pink Floyd im Dortmunder U“

  1. […] Nach Pink Floyd am westlichen Ende des Dortmunder Walls ging es am selben Tag abends das südliche Ende ins Opernhaus. Als Kontrastprogramm stand der erste Teil der geplanten Ballett-Trilogie Die Göttliche Komödie, Inferno auf dem Programm. So kontrastig war das aber gar nicht, denn auch hier ging es um die innovative Umsetzung von Themen, Ideen bzw. Handlung in Kunst – diesmal eben im Ballett. […]

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