3000 Raketenheftchen: Perry Rhodan

Die längste Serie Deutschlands ist nicht die Lindenstraße und die längste Serie der Welt nicht Star Trek. Tatsächlich kommt die längste Serie der Welt aus dem kleinen badischen Städtchen Rastatt: Perry Rhodan. Das erste „Raketenheftchen“ erschien bereits 1961 und seitdem erscheint jede Woche ein neuer Band. Diesen Freitag, 15. Februar 2019, ist Jubiläumstag: Es erscheint Band 3000 unter dem Titel Mythos Erde.

Die lange Geschichte der Menschheit

Die Serie erzählt die Geschichte des Astronauten Perry Rhodan, der bei der ersten Landung der Menschen auf dem Mond – ironischerweise erst 1971 – gestrandeten Außerirdischen begegnet, die der Menschheit den Weg zu den Sternen eröffnen. Schließlich kommen so genannte Zellduschen bzw. Zellaktivatoren ins Spiel, die einigen zentralen Figuren die relative Unsterblichkeit verleihen und damit den Grundstein für die epische Geschichte legen, die mittlerweile einige tausend Jahre und mehrere Galaxien umspannt.

Die Geschichte ist nicht von Anfang an auf mehrere tausend Bände ausgelegt gewesen, sondern wird immer in Zyklen von 50 oder 100 Heften erzählt, in denen ein großer Handlungsbogen geschlagen wird. Mit dem Beginn eines neuen Zyklus erfolgt dann meist ein kleinerer oder größerer Zeitsprung, um neue Geschichten zu ermöglichen.

Natürlich ist die Serie heute nicht mehr genauso, wie zu ihrem Anfang oder auch in den frühen 2000er-Bänden. Sie ist immer nah am Zeitgeist, den aktuellen Diskussionen und greift auch Genre-Trends auf. So wechseln alle paar Zyklen die so genannten Exposé-Autor_innen, die den großen Handlungsbogen entwickeln. Auch das Autor*innen-Team ist stetig im Fluss und mittlerweile glücklicherweise auch nicht mehr ganz so männerlastig.

Mein Weg in die Science-Fiction

Für mich war Perry Rhodan damals einer der Wege in die Science-Fiction. Ich weiß nicht mehr, warum ich mir 1998 meinen ersten Band in den frühen 1900er-Nummern geholt habe, aber ich war von Anfang an gefesselt. Ein entscheidender Band war dabei aber auf jeden Fall Nummer 1922, Die Solmothen, von Uwe Anton. Das war dann, glaube ich, auch der Anlass für mich, immer mehr Science-Fiction zu lesen, trotz der damals wirklich wenigen deutschen Übersetzungen guter aktueller Romane. Ich bin Perry Rhodan dann bis in die 2200er-Bände treu geblieben. Erst der schwierige Bezug der Romane in meinem Auslandsjahr in Litauen hat mich dann zwangsentwöhnt.

Damals habe ich also das Jubiläum zu Band 2000 mitbekommen und war Ende 1999 dafür sogar auf dem dazugehörigen WeltCon in Mainz als Helfer aktiv. Jetzt steht Band 3000 vor der Tür und ich bin tatsächlich wieder dabei: Ich hatte schon immer mal wieder versucht, mit den Hunderter-Heften in einen Zyklus einzusteigen, aber erst Band 2900 hat mich tatsächlich wieder fesseln können. Auch der dazugehörige Zyklus hat mich überzeugt: mit einer spannenden Handlung und starken Figuren. So werde ich am Donnerstagnachmittag in der Bahnhofsbuchhandlung stehen, und mir gespannt den Jubiläumsband besorgen.

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